Johann Daniel Siegfried Leonhardi wurde 1740 in Berlin geboren. Er studierte Theologie in Halle an der Saale, aber wechselte bald in die juristische Fakultät. Hier begann er sich für Freimaurerei zu interessieren und wurde in die Studentenloge „Piladelphie zu den drei goldenen Armen“ aufgenommen. In dieser Loge traf Leonhardi auf den Arzt und späteren Großmeister Johann von Zinnendorf, mit dem ihm eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte.
Nach seinem Examen zog Leonhardi nach Hildesheim und wurde einer der Sekretäre im preußischen Kriegsministerium. Diese Amt führte er während des siebenjährigen Krieges aus.
In Hildesheim trat Leonhardi der Loge „Pforte zur Ewigkeit“ bei und wurde nach einer Weile zum Stuhlmeister gewählt. Später schloß er sich der Loge „Au Temple“ an.
Nachdem der Krieg beendet war, zog Leonhardi nach Berlin, wo er der berühmten Loge „Zu den Drei Weltkugeln“ beitrat, welche seinerzeit von König Friedrich dem Großen gegründet worden war und nun von J. Zinnendorf geleitet wurde.
Fünf Jahre später zog Leonhardi nach Hamburg und trat der Loge „Zu den drei Rosen“ bei.
Leonhardi trat aus dem Staatsdienst aus, wurde Sprachlehrer und widmete noch intensiver der Freimaurerei. In Hamburg gründete er die Loge „Olympia“, welche später umbenannt wurde in „zur Goldenen Kugel“. Später gründete er in Altona eine weitere Loge mit dem Namen „Zum Pelikan“. Wie damals üblich, erhielt er ein Drittel der Gebühren, die neue Brüder beim Eintritt in diese Logen zu entrichten hatte; für seinen Lebensunterhalt reichten diese Einnahmen jedoch offenbar nicht aus.
Leonhardi zog nach Eutin, wo er für ein Jahresgehalt von 500 Talern im Auftrag des Bischofs von Lübeck eine Lotterie organisierte. 1771 gründete er dort die Loge „zum Goldenen Apfel“ und später im Lübeck die Loge „Zum Füllhorn“.
1775 zog Leonhardi zürück nach Hamburg, schien dort jedoch nicht mehr so recht glücklich zu werden, so dass der zwei Jahre später nach London ging.
In London arbeitete er als Notar für deutsche Kaufleute, von denen es dort wohl eine Menge gab. Er heiratete eine Engländerin und nebenbei arbeitete er als Korrespondent für die „Neue Hamburger Zeitung“ und übersetzte mehrere englische Kömmödien ins Deutsche.
1779 schließlich gründete Johann Leonhardi gemeinsam mit sechs anderen deutschen Freimaurer-Brüdern unsere bis heute bestehende Pilgrim-Lodge, deren erster Stuhlmeister er wurde. Er bekleidete dieses Amt bis 1787.
Im Frühjahr zog Johann Leonhardi weg aus London um nach St. Petersburg zu gehen, wo er 1797 starb.